Michael Turgut informiert: Kryptowährung – Entwicklung oder Modeerscheinung?

Michael Turgut, der Finanzexperte erklärt uns, ob es sich bei den KryptoWährungen um eine ernstzunehmende Entwicklung oder nur um eine kurzlebige Modeerscheinunghandelt.

 

1. Derzeit macht der Bitcoin-Markt den Bitcoin-Besitzern sicherlich jede Menge Spaß. Der Kurs wird von den Spekulanten fieberhaft in die Höhe getrieben und mit jedem neuen Preisniveau werden die Verfechter der Krypto-Währung wagemutiger und aggressiver. Der Preisexzess hat schon Dimensionen des Tulpenzwiebel-Wahns angenommen, aber er könnte durchaus noch eine Weile weiterlaufen.

 

„Alleine der Bitcoin bringt es aktuell auf einen Marktwert von 71 Milliarden Dollar. Das ist schon enorm, wenn man bedenkt, dass es sich bei einem Bitcoin letztlich um digitale Rechenergebnisse handelt, die keine real existierende Deckung besitzen“ gibt Michael Turgut zu denken. Das Argument mit der fehlenden Deckung trifft natürlich auch beim „normalen“ Geld, dem Fiat-Schuldgeld zu. Aber Euro, US-Dollar oder Schweizer Franken sind gesetzliche Zahlungsmittel und jeder Händler ist verpflichtet, diese anzunehmen.

 

  1. Der freie Markt hat in der Vergangenheit schon mehrfach besseres Geld im Vergleich zum staat-lichen Fiat-Geld, das zwangsläufig immer an Kaufkraft verliert und in einer Überschuldung endet, hervorgebracht. So ist es durchaus möglich, dass manche Krypto-Währung besseres Geld wäre.

 

Michael Turgut: „Die entscheidende Frage ist aber: Werden die Regierungen diese neuen „Währungen“ verbieten? Dann würde ihren Besitzern vermutlich das gleiche Schicksal blühen, wie den holländischen Tulpenzwiebeln-Händlern.

 

  1. Obwohl die Krypto-Währungen als alternative Zahlungsmittel konzipiert sind, spielt dieser Aspekt in der Realität so gut wie keine Rolle. Warum sollte man irgendeine Ware oder Dienstleistung mit Bitcoin bezahlen? Es ist ja nicht so, dass die bisherigen Methoden problematisch wären. Und wer hat schon Lust, immer erst den Wechselkurs zu überprüfen? Bei der extremem Volatilität ist das aber ein Muss. Und wer hat schon Lust, für jeden Zahlungsvorgang genau Buch zu führen und den jeweils erzielten Veräußerungserlös zu berechnen? Ebenfalls ein Muss, wenn man in Frieden mit seinem Finanzamt zusammenleben möchte.

 

  1. Vielleicht ist die fehlende Verankerung in der Realwirtschaft der Hauptgrund dafür, dass die Zentral-banken und Regierungen dem Treiben bisher nur zusehen. Ansonsten hätten sie allen Grund zur Intervention. Denn in dem Maße, in dem eine alternative Währung auch als Zahlungsmittel dient, wird die Interessensphäre von Regierungen und Notenbanken angegriffen.

 

  1. Weit verbreitet ist das Gerücht, Krypto-Währungen wären anonyme Zahlungsmittel. Dem wider-spricht das deutsche Steuerrecht. Mit Krypto-Währungen erzielte Veräußerungserlöse sind steuer-pflichtig und vorbei ist es mit der Anonymität.

 

Auch ein vor wenigen Tagen bekannt gewordener Fall zeigt, dass sich die Behörden sehr für die Nut-zer der Krypto-Währungen interessieren. Entsprechende Tauschbörsen sind verpflichtet, die Identität ihrer Nutzer festzuhalten. BTC-e, eine Tauschbörse für Krypto-Währungen wollte das  nicht einsehen und wurde kurzerhand vom Netz genommen. Wer dort seine Krypto-Währungen gespeichert hatte, kann seitdem nicht mehr auf sein neues Geld zugreifen.

 

  1. Ist die digitale Währung wirklich so sicher, wie alle Bitcoin-Halter glauben? Hackern ist es in 2013 gelungen, von der japanischen Bitcoin-Börse Mt. Gox 630.000 Bitcoins zu stehlen. Die Diebe konnten bis heute nicht ermittelt werden, trotz der viel gelobten Blockchain-Technologie. Der aktuelle Wert des Diebesguts beträgt immerhin 2,7 Milliarden USD.

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